Bist du Opfer oder Schöpfer*in?

Gestern war ich mit meiner Cousine spazieren. Und sie hat mich auf einen wirklich guten Gedanken gebracht. Wenn du meinen Blog schon länger verfolgst und dich mit dem Thema des persönlichen Wachstums beschäftigst, weißt du bestimmt, dass eines der zentralen Dinge ist, Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Verantwortung zu übernehmen bedeutet, dass du jede Situation in deinem Leben als dir widerfahrenes Ereignis akzeptierst, es annimmst und es als Teil deiner Selbst ansiehst. Das schließt wiederum mit ein, dass du aus jeglicher Opferrolle sofort aussteigst. Opferrollen erkennst du vorwiegend daran, wenn du dich mit Fragen beschäftigst, wie "Warum muss das genau mir passieren?" "Warum schon wieder ich?" oder dich Sätze wie "Hätte ich damals doch bloß anders gehandelt" nicht loslassen.   

 

 

Warum ist es so wichtig aus der Opferhaltung auszusteigen? 

 

1. Weil es dich niemals weiterbringen wird.

2. Weil jede Situation in deinem Leben immer auch etwas mit dir zu tun hat und du in jedem Moment unbewusst durch deine Gedanken und deine Erlebnisse etwas schöpfst. 

 

Ich erkläre dir gleich was ich damit meine:

Sich in eine Opferrolle zu stilisieren ist manchmal ganz praktisch und zugegebenermaßen auch die leichteste Form, doch wenn du wirklich dein Leben verändern willst und DIR etwas Gutes tun möchtest, dann befreist du dich sofort aus allen Gedanken, die dir momentan nicht gut tun. In einer Opferhaltung zu bleiben, die Schuld bei jemand anderen oder sogar beim Leben selbst zu suchen, bedeutet im Umkehrschluss, dass du nicht weitergehen möchtest und einen Anteil, der zu dir gehört und dich zu dem gemacht hat, der du heute bist, leugnest. Das heißt, du nimmst dich nicht an, so wie du bist. Und das kann ganz fatale Folgen haben - für dich und deine Gesundheit. 

 

 

Du handelst in Jedem Moment immer zu deinem Besten

Eine Opferhaltung entsteht oftmals durch Ereignisse, die wir in der Vergangenheit erlebt haben, insbesondere Entscheidungen, die wir damals getroffen haben. Das kann Jahre zurückliegen und doch holen wir uns diese alte Energie durch immer wiederkehrende Gedanken zurück. Und jetzt einmal Hand aufs Herz: Denkst du diese Energie ist gut für dich? Ich glaube ich muss dir nicht helfen, diese Frage zu beantworten. 

Ich möchte dir einen Satz mitgeben, der ganz wichtig ist und den du immer bei dir tragen solltest: 

 

DU HANDELST IN JEDER SEKUNDE, AUS DER MOMENTANEN SITUATION, MIT ALL DEM WISSENSSTAND, DEN DU IN DIESEM MOMENT HAST, IMMER IN EINER POSITIVEN ABSICHT FÜR DICH SELBST. 

 

Was bedeutet das konkret? 

 

Das bedeutet, dass du dich heute niemals mit der Version von dir selbst vergleichen kannst, die du vor 2 oder 3 Jahren gewesen bist! Damals war dein Wissensstand ein anderer, damals hast du in dem Moment so gehandelt, weil du es einfach nicht besser wusstest. Und das ist völlig okay!

 

Ich gebe dir hier ein kurzes Beispiel: Stelle dir ein Baby vor, welches am Boden herumkrabbelt und plötzlich einen weißen Zipfel entdeckt. Spielerisch zieht es daran und reißt die gesamte Tischdecke mit dem kompletten Geschirr herunter und das Geschirr zerbricht in tausend Teile. Bedeutet dies, dass das Kleinkind jetzt Täter ist? 

Das Baby hat so gehandelt, weil es dies in jenem Moment als richtig empfunden hat. Es wollte Dinge ausprobieren. Es hatte keinerlei negative Erfahrungen zuvor damit gemacht. Es hat die Entscheidung aus seinem ganz eigenen Blickwinkel getroffen und hatte keine Sicht auf das Geschirr, das sich 1 Meter oberhalb befand.

 

Verstehst du, was ich dir damit sagen möchte? So wie das Kleinkind, entscheiden auch wir manchmal einfach frei aus dem Bauch heraus, weil wir es in jenem Moment so empfinden. Wir entscheiden, weil wir manche Dinge nicht vorhersehen können. Wir entscheiden, weil wir eine bestimmte Situation nicht mehr aushalten. Wir entscheiden, weil wir Dinge noch nicht wissen und nicht ahnen können, welche Auswirkungen diese umfasst. Wir entscheiden, weil wir manche Erfahrungen noch nicht gemacht haben. Und all diese Entscheidungen dürfen sein! All diese Entscheidungen bringen dich weiter! Immer!

 

Verurteile dich also nicht dafür. Lass los.

Das Leben dient uns, damit wir erkennen, damit wir wachsen und damit wir uns ausprobieren können. Das Leben bietet so viel, es ist so bunt und wir dürfen so vieles lernen. Genau dafür sind wir nämlich da. 

 

Also - ziehe dir die Richterrobe aus, die du dir selbst auferlegt hast. Du richtest dich selbst damit und sperrst dich in ein Gefängnis. Du beraubst dich deiner Freiheit und deiner Lebenszeit. Du bestrafst dich selbst. Sei kein Richter*in, sei Verteidiger*in. Verteidige dich selbst so, als würde es um dein eigenes Leben gehen.

 

Denn in Wahrheit geht es auch genau um das. 

 

Du schöpfst und kreirst - andauernd!

Kommen wir nun zum 2. Punkt, warum es so wichtig ist, aus der Opferhaltung auszusteigen: Du schöpfst - andauernd, durch deine Gedanken und Worte. Diese Gedanken sendest du aus und ziehst genau das in dein Leben. Vielleicht hast du schon einmal etwas von der "self fulfilling prophecy" gehört, was so viel bedeutet wie "selbst-erfüllende Prophezeiung".  

Das heißt du siehst Dinge, von denen du überzeugt bist, dass sie so sind, wie du glaubst, dass sie sind.

Ein bisschen verwirrend oder? Ich versuche dir auch hier wieder einige Beispiele zu nennen: 

 

Der Klassiker sind Vorurteile.

 

"Die aus dem Nachbardorf können einfach nicht Autofahren" oder

"Bei uns auf der Post geht immer ein Brief verloren" oder

"Jedes Mal wenn ich im Urlaub bin, vergesse ich etwas"

 

Ist es Zufall, dass du genau zu einem Unfall zurecht kommst, in der der Unfallverursacher das Kennzeichen deines Nachbarortes trägt? Womöglich nicht. Und zack, bestätigt sich erneut der Glaube, dass die Menschen aus deinem Nachbardorf ja wirklich nicht Autofahren können! Irgendwann wird aus einem Glauben eine Überzeugung und Überzeugungen sind so fest in dir verankert, dass es meist sehr lange braucht, um diese zu lösen. 

 

 

 

Der Brunnen der Schöpfung

 

Wenn du jetzt weißt, dass du dir alles, was du um dich wahrnimmst, selbst erschaffen hast, hast du jetzt erneut ein unglaubliches Werkzeug an die Hand bekommen. Ab jetzt kannst du eine bestimmte Situation in deinem Leben selbst betrachten. Du kannst jetzt gleich zum Brunnen der Schöpfung gehen, denn auch du hast deinen ganz individuellen Brunnen. Und somit wären wir bei dem Gedanken, auf den mich meine Cousine (Grüße gehen an dieser Stelle an sie raus) bei unserem Spaziergang gebracht hat:

Egal ob du single bist, du dich unglücklich, zu dick oder zu dünn fühlst, du das Gefühl hast, du kommst gerade nicht voran, oder du einfach nicht weißt, was du in Zukunft machen willst oder ob du nur mehr wenig Geld auf dem Konto hast.

 

Gehe weg von dem Gedanken "Warum muss das mir passieren? hin zu: 


 

WARUM SCHÖPFE ICH MIR TRENNUNG?

WARUM SCHÖPFE ICH MIR UNGLÜCKLICH SEIN? 

WARUM SCHÖPFE ICH MIR UNZUFRIEDENHEIT? 

WARUM SCHÖPFE ICH MIR MANGEL?

 

So wirr dies auch klingen mag, diese Fragen  haben eine unglaubliche Kraft und helfen dir, vieles was dir passiert(e), besser verstehen zu können. Wir können die Sprache unseres Unterbewusstseins zu Beginn an oftmals nicht deuten, doch lauschen wir hin, können wir vieles wirklich besser verstehen. 

So hast du dir Trennung womöglich erschaffen, weil du in dir unbewusst einen Glaubenssatz trägst, dass du in einer Beziehung verletzt werden könntest. Das heißt, du hast dir aus deinem Brunnen der Schöpfung Trennung ausgesucht, aus Schutz und somit hast du erneut eine Entscheidung mit einer positiven Absicht für dich selbst getroffen. 

Du hast aus dem Brunnen der Schöpfung womöglich Unzufriedenheit gewählt, weil du damit in Verbindung bringst, dass dich nur dann jemand sieht, wenn du unglücklich bist und du momentan einfach nur gesehen werden möchtest. 

Du hast aus dem Brunnen der Schöpfung womöglich Mangel gezogen, weil du dich, je weniger du um dich hast, leichter fühlst. Viele Menschen wollen (unbewusst) beispielsweise gar nicht reich sein, weil sie damit assoziieren, dass reiche Menschen abgehoben/arrogant sind. Sie wollen selbst nicht abgehoben sein und da dies in ihrem Gedankenkonstrukt direkt mit reichen Menschen verbunden ist, sträuben sie sich davor, Fülle in ihr Leben zu ziehen. 

Verständlich? 

 

Beschäftige dich also mit der Frage, was du dir in deinem Leben bisher erschaffen hast und gehe wenn du magst der Ursache nach, warum du dir die Situation, in der du dich momentan befindest, unbewusst ausgewählt hast. Dann gehe zum Brunnen, blicke tief und schöpfe ganz bewusst das, was du möchtest. Beginne mit Kleinigkeiten, wie deine Lieblingsschokolade und spüre nach, was es mit dir macht. Erweitere es und schöpfe dir eine Beziehung, dein Traumhaus, deinen Urlaub in der Toskana, ein neues Auto, ein Glücksgefühl, Freude. Lenke deine Aufmerksamkeit dorthin und du wirst sehen, was dein Brunnen der Schöpfung alles für dich bereithält. 

 

Alles Liebe für dich. 

 

 

 

 

Lass mir gerne ein Kommentar da. 

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